Skip to content

3. Das Dorf Schleierdorn

Anreise

Wir waren jetzt drei Tage mir dem Schiff unterwegs.
Es war alles in allem sehr ereignislos, der Seegang war auch gut.
Die Gruppe redet immer noch nicht mit mir, aber das ist in Ordnung.
Ich habe mich mit der Crew angefreundet. In der Nacht haben wir zusammen Gewürfelt. Ich habe sogar ein paar Münzen gewonnen. Ob ich wohl dazu kommen werde sie auszugeben? Was würde ich mir damit überhaupt kaufen?
Sie freuen sich alle auf das Bier im Hafen von Schleierdorn, ich kann es kaum erwarten. Morgen werden wir dort anlegen.

Tag 1

Heute war ein sehr ereignisreicher Tag.
Kaum hatten wir am Hafen angelegt merkten wir, dass wohl etwas nicht stimmt. Die ganze Stadt war wie ausgestorben.
Wir wollten uns in der Stadt umsehen, doch kaum hatten wir ein paar Schritte vom Hafenkai gemacht, hörten wir den panischen Schrei eines Kindes.
Da war ein kleines Mädchen, dass von Skeletten angegriffen wurde, mitten am Tag. Wie Helden haben wir eingegriffen und die Untoten erschlagen. Ich kann es noch immer nicht fassen, wir haben etwas heldenhaftes vollbracht, ein Kind gerettet und ich war dabei.
Kaum waren die Skelette erschlagen, tauchten auch schon zwei kräftige Männer auf und dankten uns. Auch wenn der Dank nicht direkt an mich gerichtet war so habe ich mich schon lange nicht mehr so gefreut.
Die anderen haben sich mit einem der Männer unterhalten, der sich als Thobald vorstellt und der hiesige Schmied ist. viel habe ich von der Unterhaltung nicht mitbekommen, da ich noch in Gedanken über unsere gütige Tat war, aber Thobald hat uns dann in das Rathaus gebracht, wo er uns den derzeitigen Bürgermeister der Stadt vorstellt, einen schmächtigen Mann namens Ingwar.
Die beiden haben sich dann gestritten, weil Ingwar leugnen will, dass die Stadt ein Untoten Problem hat, während es für alle anderen offensichtlich ist. Er meinte wenn sich diese Nachricht verbreite, dann würde das dem Handel in der Stadt schaden. Komisch, wo die Stadt doch bereits so ausgestorben wirkte.
Die Gruppe hat letztendlich zugestimmt den Geschehnissen hier auf den Grund zu gehen, also ging es daran Nachforschungen in der Stadt anzustellen.
Zum Glück sind wir als erstes in die Taverne "Zur Ruhe des Friedens". Die alte Kirche des Dorfes, die neben dem ehemaligen Friedhof liegt. Na wenn das mal kein gutes Zeichen ist.
Das Bier war wirklich köstlich, ich habe es so schnell getrunken, dass ich daran fast erstickt wäre. Ich weiß nicht wann ich das letzte mal so etwas gutes zu mir genommen habe oder wann ich überhaupt etwas zu mir genommen habe. Ansonsten war in der Taverne aber nichts los, bis auf einen Elfen mit einem komisch aussehendem Mantel voller Augen in seltsamer Gesellschaft. Die Inhaberin Miriam hat uns etwas über die Geschichte des Ortes erzählt, aber ich habe nicht viel davon mitbekommen, da ich zu sehr damit beschäftigt war mein Bier zu trinken und den komischen Elfen im Auge zu behalten.
Zuerst waren wir auf dem ehemaligen Friedhof hinter der Kneipe. Dort fanden wir eine mysteriöse Krypte mit einem magischen Schloss, welches wir nicht öffnen konnten. Wir werden es uns für später merken.
Danach haben wir uns zur neuen Kirche begeben, etwas außerhalb des Dorfes, wo auch der neue Friedhof liegt. Wir redeten mit Elena, der Priesterin der Kirche und wollten dann den Totengräber aufsuchen, den alten Heinz, doch seine Hütte war leer, bis auf den fauligen Gestank des Todes und ein paar krakelige Notizen. Hinter der Hütte befand sich auch ein geschmücktes Grab.
Letztendlich fanden wir ihn doch, mit einer dicken Kapuze bedeckt auf dem Friedhof umherwandern. Er war nicht sehr gesprächig und hat uns nicht wirklich geholfen. Ich werde das Gefühl aber nicht los, dass hier etwas Faul ist. Der Gestank des Todes haftete auch an ihm, anders als man es von einem Totengräber erwarten kann aber.
Alles in allem haben wir letztendlich heute nicht viel herausgefunden. Nur, dass die Untoten Plage wohl schon länger geht und immer schlimmer wird. Aber wenigstens dürfen wir im Rathaus schlafen. Da ich wie immer nicht schlafen kann, habe ich genug Zeit meine Aufzeichnungen zu Schreiben, während ich Wache halte. Zwei dieser verdammten Skelette konnte ich schon erwischen als sie zum Fenster herein klettern wollten. Vorausschauend habe ich mir zum Glück etwas Bier mitgenommen.

Tag 2

Da dachte ich gestern war ereignisreich, aber heute ist ganz schön was passiert.
Wir haben uns etwas auf dem Markt umgesehen.
Zuerst haben wir hier in einem Krämerladen einem Tiefling geholfen, den ein Teil der hiesigen Bewohner für den Grund der Untotenplage halten. Wir haben ihm sogar geholfen und vor dem Pöbel beschützt. Wieder mal eine gute Tat vollbracht, wie toll. Er war auch sehr dankbar und hat uns von den rassistischen Vorurteilen mancher hier im Ort erzählt. Er will deshalb sogar wegziehen. Wer kann es ihm verübeln.
Dann sind wir wie durch einen Zufall zu einer Gemüsehändlerin gekommen die uns in unseren Untersuchungen erheblich helfen konnte.
Ihr Name ist Martha und sie hatte seit geraumer Zeit Liebesbriefe erhalten. Diese waren wohl von Heinz dem Totengräber. Der letzte den sie bekommen hat, war jedoch sehr komisch. In diesem spricht er davon, dass er womöglich nicht mehr schreiben wird und sie die Wahrheit finden kann, wenn sie danach sucht, zusammen mit einem Schlüssel. Ein Rätsel, wie spannend.
Das die Handschrift auf dem Brief eine andere ist, als die auf dem Gekritzel welches wir in der Hütte des Totengräbers fanden ist wohl niemandem außer mir aufgefallen. Was das wol bedeuten mag?
"Da wo die Liebe sich ein letztes mal schlafen legt" schreibt er. An der alten Hütte haben wir das Grab seiner verstorbenen Frau gesehen. Ich ahnte, dass wir eine schändliche Tat begehen werden und so kam es auch. Die Herrin befahl mir das Grab zu öffnen und so musste ich gehorchen. Eine Heiden Arbeit, doch haben wir bei der Leiche der Frau wirklich eine Schatulle gefunden, die sich mit der Schlüssel öffnen ließ. Darin befand sich das Tagebuch des Totengräbers.
In dem Buch beschrieb er, nach unwichtigen Geschehnissen auch, wie ihm auffiel, dass immer mehr Gräber geöffnet wurden und das zur gleichen Zeit die Toten anfingen das Dorf zu tyrannisieren. Auch von einer vermummten Gestalt, die immer wieder Nachts auf dem Friedhof auftauchte berichtet er. In seinem letzten Eintragt schreibt er, dass er die Gestalt stellen will, weil er sie hinter den ganzen Vorkommnissen vermutet. Wie es scheint, hat er dies nicht überstanden, da dieser Eintrag schon einige Tage zurückliegt.
Die Handschrift in dem Buch ist die selbe wie die auf dem Brief, was anscheinend wieder niemandem aufgefallen ist.
Weil es noch nicht schlimm genug war das Grab zu öffnen hat die Herrin zu allem Übel noch die Leiche der armen Frau entweiht und ihr ein magisches Amulett abgenommen. Naja wenn das das Schlimmste ist, was die Herrin verbricht, dann bin ich trotzdem wesentlich besser dran als bei allen meinen bisherigen Einsätzen. Immerhin helfen wir ja trotzdem vielen Menschen und dies dient diesem höheren Ziel.
Wir haben also unser Ziel, den vermummten Mann von gestern, den wir für Heinz hielten. Morgen wollen wir ihn stellen und diesem Spuk ein Ende setzen.
Auch heute Nacht halte ich Wache während die anderen schlafen, bisher war es ruhig, aber man weiß ja nie.

Tag 3

Ein anstrengender Tag, doch wir haben wahrlich etwas heldenhaftes vollbracht.
Heute wollten wir die vermummte Gestalt stellen, die wir als den Verursacher der Plage vermuteten.
An der Kirche am Friedhof gingen wir in Position um ihm aufzulauern. Letztendlich bekamen wir ihn zu fassen, doch es stellt sich heraus, dass dieser ein Untoter war, der selbst von dem Nekromanten den wir suchen zu einem gemacht wurde. Er erzählte uns, dass er diesen Nekromanten schon seit einiger Zeit verfolgte aber dann von ihm überwältigt, getötet und zu einem Untoten gemacht wurde.
Nach einer Weile konnte er sich aus dessen Kontrolle aber wieder befreien, da er ein Mächtiger Magier war, behauptet er. Ich glaubte nicht, dass das möglich ist, aber es hat mich wieder niemand gefragt, also bin ich lieber still.
Zusammen mit dem Untoten Magier haben wir den Plan gefasst den Nekromanten in der Taverne zu stellen. Hier soll er sich laut diesem heute Abend aufhalte. Das roch mir von Anfang an wie eine Falle, aber wir haben es durchgezogen.
Zusammen mit drei der Dorfbewohnern sind wir also dorthin losgezogen.
Es war eine Falle.
Das Wirtshaus war voll von Zombies und Skeletten. Weil das noch nicht reicht hat sich der Magier natürlich auch gegen uns gewand. Wer hätte es gedacht.
Es war ein harter Kampf, aber wir haben es irgendwie überstanden. Die Dorfbewohner hat es schwer mitgenommen, aber zum Glück ist niemand gestorben.
Um keine Zeit zu vergeuden beschlossen wir sofort nachzusehen, wie wir in die verschlossene Krypta gelangen und siehe da, das magische Schloss war weg.
Dem Nekromanten auf der Spur kämpften wir uns durch die Krypta, die ein überraschend großes Tunnelsystem beinhaltete. Aufgrund ihrer Verletzungen konnten die Dorfbewohner uns nicht begleiten. So gelangten wir vorbei an Fallen und weiteren Kreaturen letztendlich zu einer Halle, in der der Nekromant gerade ein Ritual abhielt, eine Truppe Untoter bereits zu seinem Schutz versammelt.
Nachdem Accipiter den Feind mit einem einzelnen Bolzen aus dem Hinterhalt fast niederstreckte, entbrannte ein heftiger Kampf. Der Nekromant konnte sich beständig selbst heilen und lies Uzthalag für eine lange Zeit erblinden. Alle hat es hart erwischt, die Herrin und Accipiter standen beide kurz vor der Ohnmacht. Ich selbst wurde kurze Zeit von den Untoten niedergeschlagen, bis mir das Blobwesen der Herrin wieder auf die Füße half. Als Uzthalag schließlich wieder sehen konnte, gelang es uns den Feind zu überwältigen wodurch ich selbst den entscheidenden Schlag landen und ihm enthaupten konnte.
Als er erschlagen zu unseren Füßen lag erkannten wir in ihm auch den Elfen wieder, den wir zuvor in der Schänke antrafen. Er sah noch so jung aus, was mag ihn zu solch einer Tat getrieben haben?
Wir fanden bei ihm einen Brief, in welchem er aufgefordert wird eine Armee zu erschaffen, im Namen des Ewigen. Anscheinend sind wir wohl auf etwas größeres gestoßen.